Prime Time inszeniert mehrere Wohnungen in einem Haus so, dass mit Kopfhörern ausgestattete Zuschauer das Geschehen auf mehreren Stockwerken von außen beobachten und die Geräusche des Alltags mitverfolgen können. Jeder Zuschauer wird zu einer Art Spion eines Verbrechens, das nie geschehen ist. Innen ist die Handlung vorerst einfach - es geschieht, was im Haus Abend für Abend geschieht und, bei offenen Vorhängen, von außen beobachtet werden kann: Die Bewohner kommen von der Arbeit nach Hause, essen, telefonieren, bringen die Kinder ins Bett und sehen fern. Doch die Vorgänge haben mehr miteinander zu tun, als auf den ersten Blick sichtbar ist – Verkettungen, Spiegelungen und Dopplungen lassen vermuten, dass die abendlichen Alltagsrituale der Bewohner aufeinander abgestimmt sind, dass ihre Handlungen bei Feierabend Teil einer großen, verschwörerischen Choreographie sein könnten. So wird das Stück zu einer akustischen Lupe für ein ganzes Haus, dessen Fenster einen Guckkasten bilden für einen Blick hinter die Fassade der kleinen sozialen Einheit Mehrfamilienhaus.
Dominic Huber (blendwerk), Zúrich
Dominic Huber (b. 1972), arbeitet als Bühnenbildner und Theatermacher gerne in und an Räumen, die auch Filmsets sein könnten. Diese werden aber nicht nur aus dem Zuschauerraum betrachtet, sondern von einzelnen Zuschauern oder Zuschauergruppen begangen und benutzt. Nach dem Prinzip der „augmented Realities“ interessiert er sich dafür, konkrete (Theater-)räume, Situationen und Realitäten mittels präziser künstlerischer Eingriffe zu erweitern, zu verfremden und zu verändern, um damit neue Lesarten für die uns umgebende Welt auszuloten.
Nach dem Architekturstudium an der ETH Zürich gründete er mit Christa Wenger die „blendwerk gmbh“. Es folgten Theaterarbeiten in u.a. Zürich, Berlin, Aachen, Brüssel, Lausanne und Basel. Mit Bernhard Mikeska entwickelte er als mikeska:plus:blendwerk zahlreiche installative Theaterprojekte: u.a. „Rashomon::TRUTH LIES NEXT DOOR“, „GHOSTS::who’s watching you?“, „MARIENBAD :: coming soon“ und einen Projektbeitrag für „Wir retten Zürich“.
Als Bühenbildner arbeitete er u.a. mit Susanne-Marie Wrage, Simone Aughterlony, Peter Licht, Stefan Kaegi und Lola Arias zusammen. 2009 erhielt er das Werkstipendium der Stadt Zürich. 2010 arbeitet er an dem eigenen theatralen Installations-Projekt „HOTELSAVOY“ in einem Gebäude des Goethe Instituts an der 5th Ave in New York.
Sound for interviews: Daan Alkemade. Sound: Janna Schouten. Sound assistant: Beau Delahaije. Stage manager: Karin Jönsthövel
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Mit den BewohnerInnen der Josefstrasse 187/189 Alois Alt (mit Moritz und Oliver), Nicole Burgermeister, Hanni Corti, Susanne Dervichian,
Lisa Gerig, Laura Widmer, Michel Zai (mit Tabea und Alwin Guhl), Luca Zanier.
Assistenz: Nadine Tobler
23. Juni, 24. Juni, 30. Juni und 1. Juli 2011
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Mit 6 Bewohnern von Bagno Strasse 3, Warschau: Anna Bilicka, Hamish Potts, Natalia Szymanska, Iwona Sniadecka, Jonasz Wojciechowski.
Assistenz: Dominik Skrzypkowski
1.-3. 6. 2011
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In einem 4stöckigen Wohnhaus in Palermo. Beruti 4557.
2., 3, und 4.12.2010. Performance in Loops von 30 Minuten von 20 bis 22 Uhr.
Mit Daniel (EG links), Sofía ( EG rechts), Dom (1. links), Guillermo (1. rechts), Roxana ( 2. links), Eva ( 2. rechts). Produktion: Martin Fernandez
Mehringplatz, Kreuzberg
Mit den Familien Issa, Shelbayeh, Bilgili, Razzaq/Öztürk, Omeirat/Kujaschewski 17., 18., 22., 23. und 24. September 2010